Sommer, Sonne und so traurig

Endlich sind sie da, die warmen Tage mit viel Sonne, doch das eigene Strahlen bleibt aus.
Stattdessen stellt sich bei manchen Menschen eine merkwürdige Unruhe und Unzufriedenheit ein. Eine depressive Verstimmung oder saisonal-affektive Störung (SAD) ist im Sommer für Betroffene oft besonders tragisch, da gefühlt in dieser Jahreszeit alle glücklicher sind und die Sonne genießen.

Auch das Verständnis vom Umfeld bleibt aus. Kaum jemand sagt bei Sonnenschein „Bei dem Wetter muss man ja depressiv werden“.
Im Winter und bei schlechtem Wetter war es zudem gesellschaftlich akzeptiert, dass man den Tag zuhause verbrachte. Nun wächst der Druck von außen, doch endlich einmal „an die Sonne“ zu gehen.

Psychisch besonders belastend empfinden die betroffenen Menschen das Gefühl, den eigenen Ansprüche an diese Jahreszeit nicht gerecht zu werden. Diesen Sommer wollte man sich doch endlich wieder mit Top Figur präsentieren. Die leichtere Kleidung und das Sonnenlicht decken unbarmherzig alle Versäumnisse viel greller auf. Die depressive Verstimmung lässt auch alte, psychische Muster wieder zum Vorschein treten. Man fühlt sich antriebslos und durch das „eigentlich sollte ich“ permanent überfordert.

Bevor wir auf die körperlichen und psychischen Ursachen eingehen:

Der wichtigste Schritt, um wieder neue Lebensfreude zu gewinnen, ist, zu akzeptieren, dass das Wohlbefinden nicht automatisch mit dem Barometer steigt.

Als körperliche Ursache für die Verstimmungen im Sommer gilt die Melatoninproduktion.
Melatonin ist ein wichtiger Botenstoff, der unseren Schlaf-Wachrhythmus regelt. Wenn ein Zuviel an Sonne den Körper zu wenig von dem „Müdigkeitshormon“ produzieren lässt, können Schlafstörungen die Folge sein.
Lebensmittel und Nahrungsergänzungen, die Tryptophan enthalten, können hier unterstützen: Diese essenzielle Aminosäure ist die Vorstufe von Serotonin und Melatonin. Beides sind wichtige Glücks-Hormone.

Zusätzlich empfiehlt es sich, die Darmflora wieder in Ordnung zu bringen. Dass sich Stress und eine schlechte Stimmung auf die Verdauung auswirkt, wissen viele. Dass dieses Zusammenspiel auch umgekehrt funktioniert, ist weniger bekannt. Menschen, die in unserer Gemeinschaftspraxis Programme zur Entgiftung und Aufbau der Darmflora durchführten, bemerkten eine deutliche Stimmungsaufhellung.

Nehmen Sie Hilfe in Anspruch! Zu sehen, dass Sie nicht allein sind, ist oft schon eine große Erleichterung.

Unser nächstes Gedankencafe findet am 24. Juni 2022 um 17.00 Uhr statt.
Sprechen Sie mit uns und Gleichgesinnten, die in einer ähnlichen Situation sind oder waren.

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